Freitag, 31. Dezember 2010

Jahresendspurtspätzle ****





























Zum Jahreswechsel 2010/ 2011 fahren die Gourmet-Götter noch mal ein Highlight ganz besonderer Güte auf!

Glückliche Umstände spülen uns an die Gestade des winterlich verhangenen Bodensees. Der Konstanzer Münsterhof lockt mit einer besonderen Variante meiner Leibspeise: "Hausgemachte Kräuterspätzle mit dreierlei Käse". Davon lässt sich sogar mein nichtvegetarischer Begleiter überzeugen, den es ursprünglich an diesem Abend zu den schlichten Fleischtöpfen zog. Dass er trotzdem noch seinen Gelüsten frönen kann, ist einer außergewöhnlichen Beigabe zu verdanken: die in der Pfanne kross angebratenen Spätzle (herrliche Röstaromen!) werden mit einer himmlischen Rotweinsauce serviert, deren betörender Duft mir allein schon die Sinne raubt und die den Mann zum Naschen verleitet. Jetzt verstehen wir auch, wieso ein zusätzlicher Brotkorb zum Essen gereicht wird. Durchaus zur Nachahmung empfohlen!

Menge: ausreichend
Spätzle:
hausgemachte Kräuterspätzle
Käse:
schmackhaftes Dreiergespann: Gruyère, Appenzeller, Bergkäse
Zwiebeln:
sehr würzig geschmälzt
Viskosität: sympathisch trocken
Beilage:
keine; ein zusätzlicher kleiner Beilagensalat (3,70 €) ist ratsam
Zubereitungszeit:
35 Minuten
Abgang:
wohltuend
Preis:
7,90 € (ohne Beilagensalat)
Bewertung:
die prominente Lage zu Füßen des Konstanzer Münsters, ein gut gelauntes, entspanntes Team in Küche und Service, sowie ein reizvolles regionales Speisenangebot zeichnen dieses sehr empfehlenswerte Lokal aus. Im Sommer lädt das malerische Straßencafé mit prominentem Münsterblick zum Draussensitzen ein!

Unbedingt probieren: die hier "Dünnele" genannten, ausserordentlich pikanten Flammkuchen.

Lokalität:
Münsterhof
Café ·· Bar ·· Restaurant ··
Münsterplatz 3
78462 Konstanz

Tel.: +49 (0) 75 31/363 84 27
Fax: +49 (0) 75 31/363 84 28
muensterhof-konstanz@web.de
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Donnerstag, 30. Dezember 2010

Zu Fuss ins Himmelreich

Extrem publikumswirksam - am 2. Weihnachtsfeiertag - veröffentlicht “Sonntag Aktuell” meinen Bericht über die Wanderrallye 2009:
Letztendlich habe ich dieser 16tägigen Mammutwanderung mein initiales Kässpätzle-Erlebnis zu verdanken. Und das fern der Heimat!!

Dank an Winterberg, Dank an das Heidehotel Hildfeld!!

Sonntag, 5. Dezember 2010

Spätzle im Galopp **






























Sanfter Schneefall bei leichten Plusgraden. Mit gedrosselten 200 Pferdestärken (grosszügig aufaddiert) traben wir in die Sindelfinger Viehweide. Von zwei Reithallen umschlossen, kann man im dazwischen liegenden Stüble auf ambitionierte Galoppübungen blicken und dabei wahlweise Käsefondue oder Käsespätzle verspeisen.

Wir einigen uns - oh Wunder - auf letzteres. Der übliche "Gruss aus der Küche" nennt sich hier lakonisch "Überbrückung der Wartezeit" und besteht aus Baguette mit reichlich Butter und Griebenschmalz. Das unüberhörbare Bimmeln der Mikrowelle kündigt auch schon die nahenden Kässpätzle an, die hier adrett in einer Auflaufform dargereicht werden. Leider muss der Beilagensalat extra geordert werden, besticht dafür jedoch durch überraschend appetitliche Frische.


Menge: was in eine ovale Auflaufform passt
Spätzle: laut Auskunft: "hausgemacht, eben noch von Hand geschabt"
Käse: laut Auskunft: "Appenzeller und Gruyerzer", auf jeden Fall sehr würzig
Zwiebeln: knurpselig
Viskosität: leicht kleistrig, jedoch mit kross überbackener Oberfläche
Beilage: keine; ein üppiger, knackiger, abwechslungsreicher Beilagensalat (leider mit Fertigdressing) kann extra dazu bestellt werden (3,50 €)
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Abgang: etwas beschwerlich
Preis: 7,50 € ohne Salat / 11,00 € mit Salat
Bewertung: Aufstrebendes Bemühen ist deutlich zu erkennen. Für einen Gesamtpreis von über 10 Euro wird andernorts jedoch deutlich anspruchsvolleres Ambiente und professionellerer Service geboten. Pferdefreunde kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten und im Sommer dürfte die Raumtemperatur auch locker im zweistelligen Plusbereich liegen. Heute haben wir zumindest gefroren.

Lokalität: Reiterstüble Sindelfingen
Jens Reinheimer
Hans-Holbein-Straße 2
71065 Sindelfingen-Viehweide

Telefon: 07031/ 815479

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Winterreifen, Weihnachtsmann, Misteln .... ***





























... sind die Stichwörter des heutigen Literatursports. Dazu (und zur Präsentation der aktuellen
Neuerscheinung "Von Kanada bis Wumbaba" der legendären Textwerkstatt Sindelfingen) lädt der umtriebige Kursleiter Dietmar Seiler in die urigen Katakomben der Sindelfinger Besenwirtschaft Zaiß ein.

Bei Hauswein und Griebenschmalz aus dem Steinguttöpfchen verfassen die allesamt literarisch ambitionierten Anwesenden in Nullkommanix ganz erstaunliche Erzählungen, Short Stories, Limericks, Reime - und tragen sie gleich noch weltgewandt vor. Klagenfurt ist schnöde Provinz dagegen.

Währenddessen mache ich eine Etage höher bei den Wirten meinen Sonderwunsch klar. Hier zeigt man Herz und willigt nach kurzem Nachdenken spontan ein, mir exklusive Kässpätzle zu kredenzen, auch wenn die aktuelle Karte nichts dergleichen vorsieht. Sonderpunkte für so viel Kundenfreundlichkeit und Flexibilität!

Menge: reicht so
Spätzle: augenscheinlich handgemacht
Käse: rezenter Bergkäse
Zwiebeln: sehr fein gehackt und so braun angeschmälzt, dass der fleischessende Nebensitzer sie fälschlicherweise als Speckwürfelchen interpretiert
Viskosität: einfach optimal!
Beilage: kleine, etwas spärliche Salatgarnitur am Rande
Zubereitungszeit: 20 Minuten trotz Hochbetrieb
Abgang: leicht
Preis: 7,50 Euro
Bewertung: Zünftiges Ambiente, ausgelassene Stimmung und ausgesprochen herzliche Bedienung. Wer bodenständig-schwäbische Küche bevorzugt, befindet sich hier in allerbesten Händen. Die Kässpätzle haben durchaus das Zeug dazu, fest in die Karte aufgenommen zu werden. Dann jedoch gerne mit einem zusätzlichen Salatteller.

Empfehlenswert wahlweise als Aperitif oder Digestif: der erstaunlich aromatische Weintraubenbrand.

Lokalität:
Zum Besenwirt
Inhaber: A. Zaiß

Ziegelstraße 33
74372 Sindelfingen (Mitte)
Telefon: (0 70 31) 68 66 66